Das dritte Licht

Irland, zu Beginn der 1980er Jahre: An einem heißen Sommertag liefert ein Vater seine kleine Tochter bei entfernten Verwandten auf einer Farm im tiefsten Wexford ab. Seine Frau ist schon wieder schwanger, noch ein Maul wird zu stopfen sein. So findet sich das Mädchen bei dem kinderlosen Ehepaar John und Edna Kinsella wieder. An einem ungewohnt schönen und behaglichen Ort, wo es Milch und Rhabarber und Zuwendung im Überfluss gibt. Aber auch ein trauriges Geheimnis, das einen Schatten auf die leuchtend leichten Tage wirft, in denen das Mädchen lernt, was Familie bedeuten kann.

Als einen „Drahtseilakt von ungewöhnlicher erzählerischer Virtuosität“ lobte Richard Ford „Das dritte Licht“, das aus der Erzählperspektive des jungen Mädchens geschildert wird.

„Wenn Claire Keegan davon erzählt, was ein Kind zum Leben braucht, was Familie auch sein kann, tut sie das sehr zurückhaltend, sie deutet nur an, sie lässt Lücken, die man beim Lesen mit eigenen Gedanken füllt. Auf den letzten Seiten ist es im besten Sinn des Wortes , ohne auch nur den Hauch von Kitsch - herzzerreißend.“

Christine Westermann, wdr, Buch der Woche

Claire Keegan erhielt dafür den den renommierten Davy Byrnes Irish Writing Award 2009. Die Geschichte erschien 2010 im US-amerikanischen Magazin New Yorker und wurde zur besten Erzählung des Jahres gekürt.

Das Buch ist die Drehbuch-Vorlage für den irischen Film "The Quiet Girl", der bei den diesjährigen Oscars unter anderen als bester ausländischer Film nominiert wurde.